„WIR SCHWEIGEN NICHT!“

HennaMond e.V. zeigt erstmals eine Wanderausstellung

HennaMond e.V. ist ein gemeinnütziger Verein unter der Leitung von Sonja Fatma Bläser. Seit 1988 betreut Frau Bläser Mädchen, Jungen, Frauen und Männer, die von familiärer und patriarchaler Gewalt betroffen sind. In Zusammenarbeit mit Berater*innen des Vereins ist eine Wanderausstellung konzipiert worden, die sich thematisch mit den Inhalten der Beratungen und den Lebensrealitäten der Betroffenen befasst. Der Zuwachs der Fachberatungsstellen innerhalb Deutschlands sowie die kontinuierliche Zunahme an Beratungsfällen zeigt die enorme Wichtigkeit der Arbeit gegen patriarchale bzw. familiäre Gewalt.

Die Wanderausstellung „WIR SCHWEIGEN NICHT!“ thematisiert weibliche Genitalbeschneidung, den sogenannten Ehrenmord, Zwangsheirat, Kinderehe und patriarchale Gewalt. Aufgrund von gesamtgesellschaftlichen patriarchalen Strukturen sind auch in Deutschland jährlich viele Menschen von diesen Formen der familiären und patriarchalen Gewalt betroffen. In unsere Beratungsstelle kommen Betroffene und Angehörige, um Informationen und Unterstützung zu erhalten. Sie wünschen sich ein freies und selbstbestimmtes Leben jenseits patriarchaler Gewalt und Zwängen. Die einzelnen Themen unserer Ausstellung bilden individuelle Lebensrealitäten ab und sind gleichzeitig gesamtgesellschaftliche Probleme, die auch in Deutschland und Europa weit verbreitet sind.

Ziel der Ausstellung ist es, diese Themen in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken und darauf aufmerksam zu machen, dass die angesprochene patriarchale Unterdrückung auch in vermeintlich modernen Gesellschaften weit verbreitet ist. Um dem und den daraus entstehenden Folgen entgegen zu wirken, ist Bildung und Aufklärung ein wichtiger und unabkömmlicher Beitrag. Genau hier soll unsere Ausstellung ansetzen: Den öffentlichen Fokus auf die genannten Themen setzen, das Schweigen brechen, die Gesellschaft aufklären und den Betroffenen verdeutlichen, dass sie nicht alleine sind!

Ein weiteres Ziel der Ausstellung ist Prävention. Durch die Zusammenarbeit mit Institutionen, die vorrangig Kinder und Jugendliche betreuen, kann schon eine frühe Aufklärung über die angesprochenen Themen entstehen und somit auch das Gewaltpotential für nachfolgende Gene-
rationen gesenkt werden. Gleichzeitig kann durch den daraus folgenden peer-to-peer-Austausch die Wirksamkeit derartiger Bildungsarbeit noch einmal erhöht werden die Kinder und Jugendlichen werden zu eigenständigen Multiplikator*innen. Besonders der Austausch unter Gleichaltrigen ist grundlegend für das Vorantreiben unserer Vision, dass ein Leben ohne patriarchale Gewalt möglich sein muss.

Ferner möchten wir Betroffenen, die von Formen der patriarchalen und familiären Gewalt betroffen sind, eine Stimme geben. Sensibilisiert werden können durch die Wanderausstellung beispielsweise Mitarbeiter*innen in Jugendzentren, Vereinen, (Hoch)Schulen, Banken, städtischen Einrichtungen oder anderen Institutionen sowie Ärzt*innen, Lehrer*innen, Polizist*innen. Prinzipiell kann jeder, im Berufs- wie im Privatleben mit diesen Themen konfrontiert werden, weshalb überall dort, wo Menschen aufeinandertreffen, aufgeklärt und darauf aufmerksam gemacht wer-den muss. Zudem möchten wir das Wissen der Gesamtgesellschaft erweitern und diese für die Schwere der patriarchalen Gewalt, sowie deren Auswirkungen auf das weitere Leben der Opfer sensibilisieren. Nur wenn wir uns als Gesamtgesellschaft bewusst darüber sind, was in der Welt geschieht, kann gesellschaftliche Veränderung stattfinden.

Jeder Mensch hat das Recht auf ein gewaltfreies Leben, in welchem die eigenen Wünsche und Ziele ohne Angst vor gewaltvollen Konsequenzen gelebt werden können.

Der Gedanke, dass es sich bei diesen Formen patriarchaler Gewalt um Themen handele, welche es nur außerhalb der ‚westlichen Welt‘ gäbe, ist ein Irrtum. Genitalbeschneidung, der sogenannte Ehrenmord, Zwangsheirat, Kinderehen und Patriarchale Gewalt geschehen auch in Deutschland, genau vor unserer Tür. Helfen Sie mit, diese zu stoppen.

Sollten wir Ihr Interesse geweckt haben, kontaktieren Sie uns gerne unter

info@hennamond-verein.de oder telefonisch unter 0221-16993101.

Herzliche Grüße

Sonja Bläser (Geschäftsführerin) und das HennaMond e.V. Team

Unser Flyer