Wir setzen uns für Frauen ein, deren Notlage auf kriminelle Weise ausgenutzt wird: Frauen, die in die Prostitution gezwungen werden. Betroffene Mädchen und Frauen mit und ohne Migration fallen aus wirtschaftlicher Not und ohne Alternative in ausbeuterische Hände. Frauenhandel betrifft jedoch nicht nur in Europa lebende Mädchen und Frauen, auch die geflüchteten Mädchen und Frauen werden in die Prostitution gezwungen. Die Betroffenen verlieren durch die aufgezwungenen Arbeits- und Lebensbedingungen, die oft von extremer Gewalt geprägt sind, jede Möglichkeit über ihr Leben selbst zu bestimmen. Ein „Loverboy“ täuscht jüngeren Mädchen (die manchmal erst elf oder zwölf Jahre alt sind) eine Liebesbeziehung vor, manipuliert sie emotional, isoliert sie sozial und zwingt sie in die Prostitution. Die erste Drohwirksamkeit sind Fotos, die er in einer intimen Situation von dem Mädchen macht. Damit erpresst er sie, indem er damit droht, dass ihre Familie davon erfahren wird, wenn sie nicht Gehorsamkeit zeigt. Die weiteren Mittel sind Drogen. Er macht sie hörig und sie ist ihm ausgeliefert.
Frauenhandel ist moderne Sklaverei und eine schwere Menschenrechtsverletzung!
Im Jahr 2015 zählt das Bundeskriminalamt daher nur 470 Betroffene vor dem Hintergrund eines sehr hohen Dunkelfelds. In Deutschland wurden 88% der gezählten Betroffenen von Menschenhandel in der Prostitution sexuell ausgebeutet, davon sind 98% Frauen und Mädchen (BKA 2015).
Doch die Nachfrage in Deutschland nach käuflichem Sex macht Prostitution und das Sexgewerbe zu einem florierenden Geschäft: Es werden jährlich schätzungsweise 14,6 Milliarden Euro Umsatz gemacht (Statistisches Bundesamt).
Wir vernetzen uns mit anderen Frauenrechtsorganisationen. Wir sensibilisieren in den Schulen, Jugendzentren, Flüchtlingsunterkünften und in Mädchen- und Frauen Gruppen.